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Aktuell

Maria Magdalena
Bürgerliches Trauerspiel von Friedrich Hebbel

Premiere am 21. Januar 2023 am Theater Koblenz, Großes Haus
Weitere Vorstellungen: 27., 29. Januar, 8., 9. 12., 25. Februar, 2., 14. März 2023

Als Klara nach Jahren ihre Jugendliebe wiedersieht, rast ihr Verlobter Leonhard vor Eifersucht und zwingt Klara als Bekenntnis zu ihm, mit ihm zu schlafen. Sie wird schwanger. Als ihr Bruder Karl unter dem Vorwurf eines Diebstahls verhaftet wird, stirbt die Mutter am Schock und der Vater, Tischlermeister Anton, fürchtet um die Ehre der Familie. Er schwört, sich das Leben zu nehmen, sollte Klara jemals Schande über die Familie bringen und seine Ehre beschmutzen. Als Leonhard erfährt, dass Klaras Vater die Mitgift der Tochter aus Wohltätigkeit weggegeben hat, nutzt er die Verhaftung ihres Bruders als Vorwand, um die Verlobung zu lösen. Als sich herausstellt, dass Karl zu Unrecht verdächtigt wurde, versucht Klara vergeblich, Leonhard zur Heirat zu überreden. Nun steht Klara vor der Entscheidung, sich und ihr ungeborenes Kind oder das Leben ihres Vaters zu retten.

„Maria Magdalena“ entstand 1843 und gilt als das letzte deutsche bürgerliche Trauerspiel; es spielt, anders als die Vorläufer seiner Gattung, komplett im kleinbürgerlichen Milieu. Den Titel, der auf die Bibelgestalt Maria Magdalena verweist, schlug der Verleger vor. Mit dem von Hebbel gewählten Titel „Klara“ hielt der Verlag das Stück für schwer verkäuflich.

Mit: Ksch. Tatjana Hölbing, Christof Maria Kaiser, Florian Mania/Jona Mues, David Prosenc, Reinhard Riecke, Jan Sabo, Viktoria Schreiber, Lukas Winterberger
Regie: Johanna Hasse
Bühne: Lilith-Marie Cremer
Kostüme: Marie-Luise Otto
Musik: Christoph M. Hamann
Dramaturgie: Caro Thum

Die verlorene Ehre der Katharina Blum
oder Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann
von Heinrich Böll
Bühnenfassung von John von Düffel

Premiere am 10. März 2023 am Theater Altenburg Gera, Großes Haus Gera
Weitere Vorstellungen: 12., 17., 21., 25. März 2023

Nach einer Partynacht stürmen Polizisten die Wohnung von Katharina Blum und nehmen sie fest. Dabei ist man gar nicht auf der Suche nach ihr, sondern nach Ludwig Götten, mit dem sie die Nacht verbracht hat. Doch der gesuchte Kriminelle ist trotz Überwachung spurlos verschwunden – und Katharina, die nichts über dessen Verbleib sagen möchte, gerät in das Visier der Ermittler. 
Viel schlimmer als die Verdächtigungen der Polizei trifft Katharina jedoch das enorme mediale Interesse an ihrem Fall. Vor allem Sensationsjournalist Tötgens wittert hinter jedem noch so intimen Detail aus Katharinas Leben einen neuen Skandal und Beweise für die haltlosesten Anschuldigungen. Arbeitgeber, Freunde, Nachbarn und ihre Familie werden ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt, mit Fragen zum vermeintlichen „Verbrecherliebchen“ behelligt und ihre wörtlichen Zitate bis zur Unkenntlichkeit verdreht – mit fatalen Folgen für Katharinas Alltagsleben.

Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll (1917-1985) verfasste seine Erzählung bereits 1974 als Manifest gegen tendenziöse Berichterstattung und öffentliche Hetzkampagnen, als deren Opfer er sich selbst betrachtete. Die Verfilzung staatlicher Institutionen mit der Privatwirtschaft prangert er darin ebenso an wie die latente Diskriminierung von Frauen. In Zeiten von Fake News, Metoo-Debatte und Lobbyismusvorwürfen hat “Die verlorene Ehre der Katharina Blum” nichts von ihrer gesellschaftlichen Sprengkraft verloren.

Mit: Ines Buchmann, Thorsten Dara, Heiko Senst, Antonia Marie Waßmund, Thomas C. Zinke
Regie: Johanna Hasse
Bühne & Kostüme: Christian Klein
Video: Thorsten Hallscheidt
Musik: Olav Kröger
Dramaturgie: André Hinderlich